Vitrine III
Bettina Allamoda, Vincent Martinez und Sammy Serag
Vitrine am U-Bahnhof Gesundbrunnen (U8)
1. - 17. März 2020
Vorne: Sammy Serag, o.T. (Sprühkopf), Pappmaché und Acryl, 2015 / rechts: Vincent Martinez / hinten links: Bettina Allamoda
Links: Bettina Allamoda, Gold A / Mitte: Vincent Martinez / rechts: Bettina Allmoda, Red Stretch
Rechts und vorne links: Sammy Serag / Mitte: Vincent Martinez / Links und rechts: Bettina Allamoda, Gold A & Red Stretch
Vorne: Sammy Serag, Wagon, 2014 und O.T., 2015 / hinten: Vincent Martinez, 2019
Links und rechts: Bettina Allamoda / vorne links: Sammy Serag / Mitte: Vincent Martinez
Mit der Ausstellung Vitrine III wird die im letzten Jahr begonnenen Reihe von Vitrinen-Ausstellungen fortgesetzt.
Die Vitrine befindet sich direkt neben den Gleisen und damit in unmittelbarer Nähe zu den Wartenden. Einige obdachlose Menschen verbringen viel Zeit auf den Sitzbänken, die neben der Vitrine platziert sind. Beim Aufbau der ersten Ausstellung an diesem Ort gab es Kritik von deren Seite. So wurde beispielsweise bemängelt, dass Lametta fehlen würde, zudem gab es das Bedürfnis nach mehr Farbe. Diese Wünsche werden im Rahmen der Ausstellung Vitrine III berücksichtigt.
Die Ausstellungen vereinen Künstler*innen verschiedener Generationen, die in unterschiedlichen Kontexten sichtbar sind. Die Glasvitrine ist ein besonderer Ausstellungsraum: Sie ist sechseckig und die Betrachter*innen können um sie herumgehen. Für diese besondere Ausstellungssituation wurden Künstler*innen ausgewählt, die skulptural bzw. installativ arbeiten.
Bettina Allamoda verwendet in ihren Arbeiten oft elastische, glänzende Stoffe oder solche, auf denen irisierende Pailletten angebracht sind. Der besondere Charakter des Materials, seine Flächigkeit und Dehnbarkeit, spielt dabei eine wichtige Rolle. In den Raum gefaltet, drapiert und verspannt, lenken die Stoffe unsere Aufmerksamkeit auf die Installation und den sie umgebenen Raum zugleich und laden die Betrachter*innen zur Bewegung um die Installation herum auf.
Vincent Martinez arbeitet als Künstler in der Thikwa-Werkstatt für Theater und Kunst, einer Zweigstelle der Nordberliner Werkgemeinschaft. Er arbeitet vor allem bildhauerisch und verwendet oft Pappmaché und Ton. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Architektur, er entwickelt unterschiedlich große, oft etwas windschiefe Gebäude, mindestens für mehrere Parteien, manchmal sogar für sehr viele. Sie rufen Assoziationen hervor an prunkvolle Paläste aber auch an sozialen Wohnungsbau und informelle Stadtarchitektur.
Sammy Serag ist ebenfalls Künstler in der Thikwa-Werkstatt für Theater und Kunst der Nordberliner Werkgemeinschaft. Er beschäftigt sich mit Jugendkulturen, insbesondere mit Hip-Hop und Graffiti. Ein wesentlicher Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit besteht darin, eigene Schriftzüge zu entwickeln. Gelegentlich baut er Objekte, wie beispielsweise einen U-Bahn Wagon oder eine Graffiti-Sprühdose, die er dann mit seinen Schriftzügen versieht. So verweist die Arbeit auf die Graffitis, die auf den Zügen sichtbar sind, die regelmäßig in den Bahnhof einfahren.