Neuordnung – eine Ausstellung mit Werken von Vlad Brăteanu, Martin Elmar de Haan, Inken Reinert, Lia Rutenberg und Anna-Lena Wenzel
11. Juni 2024
Volkspark Hasenheide in der Umgebung des Skateparks und des Sportplatzes gegenüber vom Sommerbad Neukölln
Die Ausstellung ist Teil des Project Space Festival 24.
English version below
Die Ausstellung Neuordnung zeigt Kunstwerke, die aus gebrauchten, weggeworfenen oder verlorenen Materialen hergestellt wurden.
Die Arbeit Gehrenseestraße von Vlad Brăteanu ist ein architektonisches Modell des Plattenbaukomplexes in der gleichnamigen Straße, der abgerissen werden soll. Der Künstler hat ausrangierte Baumaterialien vor Ort gefunden. Daraus hat er eine Rekonstruktion der Gebäude gefertigt. Sie dient dazu, über den Erhalt des Komplexes als geschütztes Kulturerbe nachzudenken.
Martin Elmar de Haan (1970 – 2024) baute Musikinstrumente und Skulpturen aus Materialien, die er auf der Straße fand. Auf den Instrumenten spielte er und veranstaltete gelegentlich spontane Konzerte. Die Skulpturen präsentierte er im öffentlichen Raum in der Nähe seines aktuellen Aufenthaltsortes.
Inken Reinert arbeitet mit weggeworfenem DDR-Mobiliar. Sie zerlegt verschiedene Möbelstücke, befreit sie von ihrer ursprünglichen Funktion, fügt sie in veränderter Form wieder zusammen und macht sie somit zu Skulpturen.
Lia Rutenberg zeigt Schuhe, die sie an der Küste einer Mittelmeerinsel gefunden hat. Spuren von Abnutzung und Verschleiß sind deutlich daran sichtbar. Die Künstlerin präsentiert diese Schuhe in einer akkuraten Anordnung. Beim Anblick stellt sich die Frage nach ihrer Herkunft und nach der Reise, die sie zurückgelegt haben.
Anna-Lena Wenzel durchstreift aufmerksam den städtischen Raum und sammelt ein, was andere verloren oder weggeworfen haben. Meist ist die ursprüngliche Funktion dieser Fundstücke nicht mehr zu erkennen. Indem sie als Kunstwerke ausgestellt werden, wirft Wenzel Fragen nach Urheberschaft und Aufwertungsmechanismen im Kunstfeld auf.
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The exhibition Neuordnung (new order) shows works of art made from used, discarded or lost materials.
The work Gehrenseestraße by Vlad Brăteanu shows an architectural model of the former Plattenbau complex in the street of the same name, which is soon to be demolished for a new neighbourhood. The site was one of the largest housing projects for mostly Vietnamese contract workers in the former GDR. The artist has created a reconstruction of the buildings using discarded building materials from the site. It serves to reflect on the preservation of the complex as a protected cultural heritage site.
Martin Elmar de Haan (1970 - 2024) built musical instruments and sculptures from materials he found on the street. He played the instruments and occasionally organized spontaneous concerts. He presented the sculptures in public spaces near his current location.
Inken Reinert works with discarded GDR furniture. She dismantles various pieces of furniture, frees them from their original function, reassembles them in a modified form and thus turns them into sculptures.
Lia Rutenberg shows shoes that she found on the coast of a Mediterranean island. Traces of wear and tear are clearly visible. The artist presents these shoes in an accurate arrangement. Looking at them raises the question of their origin and the journey they have travelled.
Anna-Lena Wenzel roams the urban space attentively and collects what others have lost or thrown away. In most cases, the original function of these ‘found objects’ is no longer recognisable. By exhibiting them as works of art, Wenzel raises questions about authorship and valorisation mechanisms in the field of art.